Noch immer können wir es kaum glauben, was für eine fantastische Reise wir im Mai dieses Jahres unternommen haben: Vom 17.- 25. Mai reisten vier 9er-Schüler und fünf 10er-Schüler zusammen mit Frau Hildebrand und Herrn Kluge zu unserer Partnerschule nach Artashat in Armenien.
Bei Ankunft am Jerewaner Flughafen wurden wir von den Gastgeberfamilien mit Jubel empfangen. Unser Geburtstagskind Carlo bekam eine Torte mit Kerze darauf geschenkt und Frau Hildebrand Blumen. In einer Autokolonne wurden wir dann in unsere Unterkünfte nach Artashat gebracht. Während des Besuchs wohnten unsere Schüler bei insgesamt 6 Familien. Frau Hildebrand und ich kamen bei unserer Freundin und Kollegin Frau Karapetyan unter.
Überschwenglicher Empfang mit Blumen und Torte in den frühen Morgenstunden auf dem Jerewaner Flughafen
Gemeinsam mit den armenischen Partnern besuchten unsere Schüler an den Wochentagen die Partnerschule. Dort arbeiteten sie gemeinsam an dem schon bei der ersten Besuchsreise in Saarbrücken begonnenen Projekt „What is home(land)?“ weiter. Die Arbeit war sehr abwechslungsreich und auch fordernd. Gelegentlich traten die Schüler in Wettbewerben gegeneinander an. An einem Tag spielten uns verschiedene Schüler der Partnerschule Musikstücke europäischer Komponisten auf Klavier und Geige vor. (Die Musikstücke finden sich in meiner Bilder- und Video-Sammlung unter dem am Ende des Textes angegebenen Link.)
Zum Abschluss der Projektarbeit sollte jeder und jede ein Bild von seiner bzw. ihrer idealen Traum-Heimat zeichnen und vor der Gruppe vorstellen. Interessant waren die unterschiedlichen Konzeptionen der Schüler. Zum Beispiel zeichneten einige Idealvorstellungen ihres eigenen Heimatlandes, andere reine Phantasie-Welten; bei manchen hatte die Traum-Heimat mit der Verwirklichung von gesellschaftlichen Idealen zu tun, bei anderen mit privatem Glück.
An unserem letzten Schultag in Artashat brachten die Gastgebereltern armenische Gerichte mit in die Schule und aßen mit uns gemeinsam zu Mittag. Für viele Armenier ist auch die traditionelle armenische Küche Teil ihrer Heimat.
An einer der vielen reich gedeckten Tafeln bei den Gastgeberfamilien
Das Interesse an uns Deutschen war in der Schule und in Artashat sehr groß. Gleich am ersten Schultag fand eine offizielle Veranstaltung in der Schule statt. Die Schulleiterin Frau Margaryan hielt eine Ansprache, in der Sie unsere deutsch-armenische Schulpartnerschaft lobte.
Die Schulleiterin Margaryan hält eine Ansprache bei der offiziellen Veranstaltung am ersten Tag unseres Besuches
Frau Grigoryan berichtete den Gästen von der ersten Besuchsreise nach Saarbrücken und erläuterte eine große im Flur der Schule hängende Tafel, die über unsere Schulpartnerschaft und die erste reale Begegnung unserer Schüler im April informiert.
Frau Grigoryan berichtet auf einer offiziellen Veranstaltung von ihrem Besuch an der GemS Bellevue in Saarbrücken
Frau Karapetyan schließlich hielt auf Deutsch eine Rede, mit der sie uns direkt ansprach und die enge Freundschaft zu uns hervorhob.
Frau Hildebrand und Frau Karapetyan bei der offiziellen Veranstaltung
Zu dieser Veranstaltung war auch eine Vertreterin einer regionalen Bildungsbehörde gekommen. Der Bürgermeister Artashats war durch einen Notfall verhindert und schickte stattdessen seinen Assistenten mit einem Grußwort. Armenische Schülerinnen führten außerdem verschiedene Tänze und Lieder auf. Unsere deutschen Schüler beteiligten sich mit dem Lied der Toten Hosen „Tage wie diese“ und dem Vortrag eines Kindergedichts zum Thema Heimat auf Deutsch.
Unsere Schüler singen Tage wie diese von den Toten Hosen
Direkt im Anschluss an diese Veranstaltung präsentierten sehr talentierte Schüler der Partnerschule den deutschen Gästen in einer Ausstellung Gemälde zum Thema Heimat.
Arpi Miqaelyan präsentiert zwei ihrer Bilder auf der Austellung
Am Nachmittag des ersten Schultages besuchte unsere deutsch-armenische Schülergruppe das berühmte Kloster Chor Wirap mit dem biblischen Berg Ararat im Hintergrund.
Caroline schaut von einem Felshügel aus auf das berühmte Kloster Chor Virap
An dem darauffolgenden Wochenende unternahmen die Armenier mit uns Ausflüge zu verschiedenen Weltkulturerbestätten und in die Berge des Kaukasus.
Fototermin auf den Stufen des antiken Tempels Garni
Zweimal kamen wir auch in die wunderschöne und moderne Hauptstadt Jerewan, wo wir zwei besonders bedeutende Museen besuchten: das Handschriftenmuseum Matenadaran (Weltdokumentenerbe) und das Historische Museum Armeniens.
Die deutsch-armenische Gruppe vor dem Historischen Museum Armeniens in Jerewan
In Jerewan besuchten wir darüber hinaus beliebte Plätze, Parks und Einkaufsstraßen, die blaue Moschee und die Kaskade. Vom oberen Bereich der Kaskade hat man einen besonders guten Blick auf die Stadt und den Berg Ararat in der Ferne.
Die Kaskade in Jerewan - ein beliebter Treffpunkt, von ganz oben hat man einen phänomenalen Blick auf die Stadt und den Berg Ararat
Die Gastfreundschaft der Armenier war übergroß. Unsere Schüler wurden in den Gastgeberfamilien täglich mit aufwendig zubereiteten armenischen Gerichten verwöhnt. An den freien Nachmittagen fuhren die Gastgeberfamilien mit unseren Schülern nach Jerewan zum Shoppen oder luden weitere Freunde und Bekannte ein, um dann gemeinsam im Garten Schaschlik zu braten usw. So haben wir uns alle in Artashat sehr wohl gefühlt, wurden überall sehr herzlich aufgenommen und verbrachten mit den Partnern eine unvergesslich schöne Zeit.
Am Abreisetag richtete die Partnerschule zur Verabschiedung eine luxuriöse Abschiedsparty im Eco Garden Restaurant in Artashat aus, sodass uns allen der Abschied auf dem Jerewaner Flughafen schwerfiel.
Zufriedene Jungs bei der Abschiedsparty am Abreisetag
Zu dieser zweiten Besuchsreise gibt es unter diesem Link noch viele weitere Fotos und auch Videos von mir zu jeder einzelnen Aktivität, die wir gemeinsam erlebt haben: https://nc.online-schule.saarland/index.php/s/gQkWnC4gWjT5WQz
Mein Dank gilt insbesondere der Stiftung West-Östliche Begegnungen sowie der PASCH-Initiative der Kultusministerkonferenz, die durch ihre großzügigen Zuschüsse diese Reise erst ermöglicht haben.
Sebastian Kluge,
verantwortlicher Lehrer für die Schulpartnerschaft
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